Hi,

ich hab's vor mehr als 20 Jahren selbst so gemacht und bin heute ein professioneller Basser.
Die einzige Hilfe war damals eine E-basschule von Fred Therhoff o.ä.
Der ganze Quatsch mit den Tabulaturen bringt nichts. Am besten man fängt direkt mit Noten an. Wichtige Hilfe braucht man zur Einstellung und Haltung am Instrument - sonst droht Krankheit! Auf alle Fälle sollte man sofort versuchen, mit möglichst wenig Kraftaufwand zu spielen.
Das heißt:
1. Hals mit der Halsstahlstabstellmutter mit passendem Imbusschlüssel möglichst gerade einstellen (höchstens 1-2mm Spiel am 7. Bund bei zugleich an erstem und letztem Bund niedergdrückter E-Saite). Ich selbst spiele Briefmarkensaitenlagen (d.h. 1-2mm am 21/24. Bund auf allen Bässen, was allerdings nur mit hochwertigen Instrumenten bei ideal abgerichteten Bünden geht.
2. Für den Anfang nicht zu harte Saiten wählen (am besten 40 - 100), weil dünnere leichter zu drücken sind.
3. Den Bass nicht zu tief hängen - der könnte sonst sehr schwer werden. 45° Neigung des Halses mit dem Sattel in Augenhöhe paßt für die meisten Leute
4. Die Finger der Greifhand sollten wie Hämmer auf die Saiten drücken - eine ausreichende Handgelenkkrümmung ist je nach Größe der Hände schon erforderlich, um genügend Druck ohne große Kraftanstrengung aufbauen zu können. Zwecks Kraftersparnis ist es sinnvoll, die zu greifenden Töne vertikal am Hals d.h. in einer Lage zu greifen.
5. Die Zupfhand sollte darauf trainiert werden, die gespielte Saite mit Fingern oder Handkante abzudämpfen, wenn der gespielte Ton nicht mehr klingen soll. Wer auf Kopfhörer übt, hört schnell, warum! Weil es dann weniger klickt und knirscht! Es erfodert Training gleichmäßige Anschlagskraft auf alle Saiten zu bringen. Bitte zum Üben keine Compressoren verwenden, sonst lernt man nie, mit Dynamik umzugehen!
Den Bass nicht prügeln!!! Seht mal bei YouTube.com nach Gary Willis oder Jaco Pastorius, mit wie wenig Kraft man trotzdem sehr dynamisch spielen kann. Je nach Technik kann man mit Daumen, Zeige-, Mittelfinger oder Plektrum am meisten erledigen. Beim Zupfen der Saiten nicht zu viel Finger verwenden! Ca. 2 bis 5 mm eines Fingers reichen zum Zupfen aus.

Slappen ist spezieller. Slappen meint lockeres Klopfen: Also muß der Daumen genau so schnell wieder von der Saite weg, wie sie getroffen wird!!! Sonst bedämpft man den geklopften Ton direkt wieder. Zum Anreißen mit Zeige-, Mittel- oder Ringfinger braucht man nicht ganz unter die Saite zu greifen. Schaut mal bei YouTube.com nach Marcus Miller oder Victor Wooten.

Eine Stunde pro Tag sollte anfangs reichen, um innerhalb eines Jahres ein gute Spieltechnik zu entwickeln. Motto sollte sein: Möglichst effizienter Krafteinsatz!!!

Begleitend empfehle ich, Übungen zu Time und Form (= Macrotime/Gefühl für die Länge von Takten und Taktserien) und Harmonielehre (Skalen, Akkordverbindungen, Improvisation) zu machen. Alle Topmusiker haben eine sehr tighte Time. Zu diesen Themen gibt es gute Literatur, die ich allerdings erst noch heraussuchen muß.

Übt am besten immer mit Metronom oder Click vom Rythmuscomputer, um eine stabile Time zu bekommen.

alle the best-
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