YouTube muss Musikvideos löschen
Es geht um Clips von Madonna, Metallica und anderen Superstars: Warner Music hat YouTube die Zusammenarbeit aufgekündigt und verlangt eine höhere Beteiligung an den Werbeeinnahmen.
Demnach könnten mehrere hunderttausend Videoclips auf der Seite betroffen sein, darunter von bekannten Künstlern wie Madonna, Metallica, R.E.M. und den Red Hot Chili Peppers.
Man könne Bedingungen nicht hinnehmen, nach denen Künstler und Plattenfirmen nicht angemessen und fair entlohnt würden, gab Warner bekannt - und verlangt von YouTube, das rechtliche Geschützte Material der unter Vertrag stehenden Künstler von der Seite zu löschen. Dabei ist YouTube für die Musikbranche, die immer weniger CDs absetzen kann, längst zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden.
YouTube hat mit Plattenfirmen Verträge geschlossen und zahlt ihnen eine Beteiligung an Werbeeinnahmen. Typischerweise bekommen die Musikfirmen sowohl einen Anteil an den Werbeeinnahmen, die YouTube mit dem Video erzielen kann, als auch eine sehr geringe Summe für jeden Abruf des Clips. Viele Millionen Abrufe, so das Kalkül, würden so zu einer substantiellen Ausschüttung führen. Wie Reuters berichtet, soll diese Summe für Warner aber weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein.
Jetzt lässt der Musikriese Warner seine Muskeln spielen und zieht seine Videos zurück. Die Entscheidung trifft zunächst YouTube, denn professionell produzierten Musikclips machen einen großen Teil der Zugriffe aus. Auf sieben der zehn meistgesehenen Channels läuft Musik. Außerdem lassen sich die populären Clips weitaus besser vermarkten als wackelige Home-Videos mit fragwürdigem Inhalt. Nun muss YouTube etliche Clips aus dem Programm nehmen und damit auch noch die eigenen Nutzer verärgern.
Dafür muss Warner Music ohne einen Deal mit YouTube auf Einnahmen verzichten. Dabei hat die Videoplattform der Musikindustrie eine gigantische Zielgruppe anzubieten: Im Oktober hatte die Seite nach Zahlen der Firma Comscore mehr als hundert Millionen Nutzer allein in den USA.
Es geht hier um eine dreistellige Millionen-Summe die der Musik-Riese von Youtube jährlich erhalten hat, aber das ist denen noch zu wenig. "Geldgier kommt vor den Fall!"